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Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin

Transfusionsmedizin

Blutbank

Die Blutbank führt immunhämatologische Diagnostik durch und versorgt die Patienten des Klinikums mit Blutprodukten. Die Blutbank arbeitet im Rahmen unterschiedlicher Kooperationen für die regionale und überregionale Patientenversorgung.

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Immunhämatologie

Die Blutgruppensysteme ABO, Rhesus und Kell werden routinemäßig bei jeder Blutgruppenbestimmung bestimmt.

  • Untersuchung von

    • Blutgruppenantigenen (serologisch und molekularbiologisch durch Blutgruppen-PCR)
    • Alloantikörper gegen Erythrozyten
    • Autoantikörper gegen Erythrozyten; Hämolyse-Diagnostik
  • Probenmaterial: 1-2 x 2,7 ml oder 1 x 9 ml EDTA-Monovetten

    Hintergrund: Die Blutgruppenantigene A, B und 0 sind mengenmäßig am dichtesten auf der Oberfläche von Erythrozyten und Thrombozyten vorhanden.

    Eine Besonderheit des AB0-Systems - die man diagnostisch nutzen kann - liegt darüber hinaus in der Tatsache, dass im Serum aller Personen, mit Ausnahme von neugeborenen und greisen Menschen und Patienten mit Antikörpermangelsyndrom, Antikörper gegen das oder diejenigen AB0-Antigene vorkommen, die sie selbst nicht besitzen. Diese natürlicherweise in allen Menschen vorkommenden Antikörper, Isoagglutinine genannt, machen das AB0 -System zum wichtigsten Blutgruppensystem.

    Eine vollständige Blutgruppenbestimmung beinhaltet immer die Antigenbestimmung auf den Erythrozyten und die Serumgegenprobe zum Nachweis der Isoagglutinine Anti-A und Anti-B im Serum. Erythrozyteneigenschaften und Serumeigenschaften müssen sich dabei entsprechen. 

    Probleme und Fehlerquellen

    Neben Verwechslungen bei Blutabnahme und Bearbeitung - deshalb bitte größtmögliche Sorgfalt walten lassen! (z.B. ausschließlich vorbeschriftete Blutbehältnisse verwenden, stets nochmals die Identität des Patienten bei der Blutabnahme kontrollieren, bei der Auswertung und Übertragung von Untersuchungsergebnissen immer das 4-Augen-Prinzip zur Anwendung kommen lassen, usw.) - können auch folgende klinische Faktoren zu Problemen bei der Blutgruppenbestimmung führen: 

    Probleme mit den Patientenerythrozyten

    • Patient kann mit blutgruppenungleichen, jedoch kompatiblen Ery-Konzentraten vortransfundiert sein und die Blutprobe aus einer Mischung verschiedener Blutgruppen bestehen (gilt auch für Patienten mit Blutgruppenchimärismus nach blutgruppenungleicher allogener KMT).
    • Die A- oder B-Antigene können durch die Auswirkung einer Leukämie oder auch anderer nichthämatologischer, maligner Erkrankungen abgeschwächt sein.
    • Es gibt erworbene, "B-ähnliche Antigene", im Zusammenhang mit bestimmten Krankheiten 

    Probleme mit dem Patientenserum

    • Hohe Konzentrationen von Fibrinogen oder abnormalen Proteinen bzw. Konzentrationsverschiebungen innerhalb der Globuline können Geldrollenbildung verursachen, die der Agglutination ähnlich ist.
    • Der Patient kann Dextran, intravenös injizierte Kontrastmittel oder Medikamente erhalten haben, die eine der Agglutination ähnliche Aggregation der Erythrozyten verursachen.
    • Der Patient kann an einer Immunglobulinmangelkrankheit leiden, und die erwarteten Antikörper können wegen insgesamt erniedrigter Immunglobulinspiegel fehlen.
    • Der Patient kann ein neugeborenes Kind sein, das noch keine eigenen Antikörper produziert hat oder dessen Antikörper passiv von der Mutter erworben sind.
    • Der Patient kann ein älterer Mensch sein, dessen Antikörperspiegel stark abgefallen sind.
    • Der Patient erhielt Vortransfusionen mit größeren Mengen blutgruppenungleichem, jedoch kompatiblem FFP, was zu einer Verdünnung der Isoagglutinine führte.
    • Die oben erwähnten Fehlerquellen zeigen, dass anamnestische Angaben über den Patienten (siehe entsprechende Felder im Anforderungsbogen) für eine sorgfältige Durchführung der Blutgruppenserologie notwendig sind.

        *hämolysinarm 

  • Probenmaterial: 1-2 x 2,7 ml oder 1 x 9 ml EDTA-Monovetten

    Hintergrund: Die Rhesuseigenschaften der Erythrozyten werden mit C, D, E und c, d, e bezeichnet, seltenere Antigene sind Cw und Du . Als Rhesus-positiv werden alle Träger des Merkmals D bezeichnet. Rhesus-negativ bedeutet normalerweise ccddee. Andere D u - und dd - Träger z.B. Ccddee, ccddEe usw. (sogenanntes Strichblut) werden als Empfänger wie rhesus-negativ, aber als Spender wie rhesus-positiv behandelt.

    Die Verträglichkeiten der verschiedenen Rhesusmerkmale sind nachfolgend aufgelistet.

    Rhesus-negative Empfänger sollten nach Möglichkeit nur rhesus-negatives Blut erhalten (bei Notfällen und/oder Engpässen an entsprechenden Konserven muß im Einzelfall entschieden werden).

    Bei weiblichen Patienten bis Ende der Menopause , Kindern bis zum Ende des 1. Lebensjahres und bei Patienten, bei denen multiple Transfusionen zu erwarten sind, sollten auch jeweils die Rhesusfaktoren C,c und E,e berücksichtigt werden.

     

    Liste Rhesus-Phänotypen mit kompatiblem Rhesusmuster von Erythrozytenkonzentraten (zu beachten bei Kindern, Frauen vor der Menopause und Polytransfusionspatienten) 

    • CcD.ee: CcD.ee, CCD.ee, ccD.ee, Ccddee, ccddee  
    • CCD.ee: CCD.ee  
    • ccddee: ccddee  
    • CcD.Ee: CcD.Ee, ccD.Ee, ccD.ee, CcD.ee, CCD.ee, ccD.EE, ccddee, CcD.EE
    • ccD.Ee: ccD.Ee, ccD.EE, ccD.ee, ccddee  
    • ccD.EE: ccD.EE  
    • Cw.D.ee: Cw.D.ee, CCD.ee  
    • ccD.ee: ccD.ee, ccddee  
    • CwcD.ee: CcD.ee, ccD.ee, ccddee, CCD.ee  
    • CwcD.Ee: ccD.Ee, ccD.EE, ccD.ee, ccddee, CcD.Ee, CcD.ee, CcD.EE  
    • Ccddee: Ccddee, ccddee  
    • ccddEe: ccddEe, ccddee  
    • CcD.EE: CcD.EE, ccD.EE  
    • CCD.Ee: CCD.Ee, CCD.ee  
    • Cwcddee: Cwcddee, ccddee, Ccddee  
  • Probenmaterial: 1-2 x 2,7 ml oder 1 x 9 ml EDTA-Monovetten

    Hintergrund: Neben dem Rh-Systems besitzt u.a. das Kell-System eine relativ starke Immunogenität (z.B. ist dadurch auch MHN möglich). Homozygoten Trägern des Merkmals k (Cellano ) sollte deshalb in der Regel Kell-negatives Blut transfundiert werden. Bei Vorliegen der äußerst selten auftretenden Homozygotie beim Blutgruppenmerkmal Kell (KK) sollte in jedem Fall der Arzt vom Dienst eingeschaltet werden. 

  • Probenmaterial: 1-2 x 2,7 ml oder 1 x 9 ml EDTA-Monovetten

    Der Antikörpersuchtest dient dem Ausschluss der wichtigsten irregulären Antikörper gegen Erythrozyten mit Hilfe von ausgetesteten Panel-Erythrozyten.

    Antikörper, die nur unterhalb 20 °C nachweisbar sind, sogenannte Kälte-Allo-Antikörper, haben in der Regel keine klinische Bedeutung, sofern sie nicht ein abnormes Reaktionsverhalten oder eine verbreitete Wärmeamplitude besitzen. Ausgenommen sind hier Kälteagglutinine oder Donath-Landsteiner-Antikörper, die eine Anämie verursachen können, oder Patienten, die für Hypothermieoperationen vorgesehen sind. Hier muss bei Transfusionen auf die Erwärmung der Konserven auf 37 ° C (z.B. über Blutwärmer) geachtet werden.

    Die zum Antikörpersuchtest verwendeten Testerythrozyten weisen in der Regel die klinisch wichtigsten Antigene auf:

    • Rh-System die Antigene D, C, c, E, e.
    • Kell-System die Antigene Kell, Cellano, Penny (Kp a ) und Rautenberg (Kp b )
    • Duffy-System die Antigene Fy A und Fy B
    • Kidd-System die Antigene JK A und JK B
    • Lewis-System die Antigene Le a und Le b
    • MNS-System die Antigene M, N, S,s
    • Lutheran-System die Antigene Lu a und Lu b
    • Sowie das Antigen P 1

    Eine positive Reaktion beim AK-Suchtest bedeutet, dass spezifische Antikörper gegen eines oder mehrere Antigene der obigen Liste vorhanden ist. In diesem Fall wird eine Antikörperdifferenzierung ohne weitere Anforderung durchgeführt, um den Antikörper genau zu identifizieren.

    Ein positiver Testbefund bei der gleichzeitig immer mituntersuchten Eigenkontrolle bedeutet, dass die eigenen Erythrozyten des Patienten mit seinem Serum unter bestimmten Milieubedingungen agglutinierend reagieren. Zur weiteren Ursachenabklärung wird das Material im direkten, eventuell monospezifischen Coombstest untersucht.

    Ein negativer Antikörpersuchtest bedeutet, dass im Falle einer plötzlichen Transfusionsnotwendigkeit davon ausgegangen werden kann, dass sofort ABO-blutgruppenkompatibles ungekreuztes Blut geliefert werden könnte und auch binnen 30 Minuten gekreuzt werden könnte.

  • Probenmaterial: 1-2 x 2,7 ml oder 1 x 9 ml EDTA-Monovetten

    Der Antikörpersuchtest dient dem Ausschluss der wichtigsten irregulären Antikörper gegen Erythrozyten mit Hilfe von ausgetesteten Panel-Erythrozyten.

    Antikörper, die nur unterhalb 20 °C nachweisbar sind, sogenannte Kälte-Allo-Antikörper, haben in der Regel keine klinische Bedeutung, sofern sie nicht ein abnormes Reaktionsverhalten oder eine verbreitete Wärmeamplitude besitzen. Ausgenommen sind hier Kälteagglutinine oder Donath-Landsteiner-Antikörper, die eine Anämie verursachen können, oder Patienten, die für Hypothermieoperationen vorgesehen sind. Hier muss bei Transfusionen auf die Erwärmung der Konserven auf 37 ° C (z.B. über Blutwärmer) geachtet werden.

    Die zum Antikörpersuchtest verwendeten Testerythrozyten weisen in der Regel die klinisch wichtigsten Antigene auf:

    • Rh-System die Antigene D, C, c, E, e.
    • Kell-System die Antigene Kell, Cellano, Penny (Kp a ) und Rautenberg (Kp b )
    • Duffy-System die Antigene Fy A und Fy B
    • Kidd-System die Antigene JK A und JK B
    • Lewis-System die Antigene Le a und Le b
    • MNS-System die Antigene M, N, S,s
    • Lutheran-System die Antigene Lu a und Lu b
    • Sowie das Antigen P 1

    Eine positive Reaktion beim AK-Suchtest bedeutet, dass spezifische Antikörper gegen eines oder mehrere Antigene der obigen Liste vorhanden ist. In diesem Fall wird eine Antikörperdifferenzierung ohne weitere Anforderung durchgeführt, um den Antikörper genau zu identifizieren.

    Ein positiver Testbefund bei der gleichzeitig immer mituntersuchten Eigenkontrolle bedeutet, dass die eigenen Erythrozyten des Patienten mit seinem Serum unter bestimmten Milieubedingungen agglutinierend reagieren. Zur weiteren Ursachenabklärung wird das Material im direkten, eventuell monospezifischen Coombstest untersucht.

    Ein negativer Antikörpersuchtest bedeutet, dass im Falle einer plötzlichen Transfusionsnotwendigkeit davon ausgegangen werden kann, dass sofort ABO-blutgruppenkompatibles ungekreuztes Blut geliefert werden könnte und auch binnen 30 Minuten gekreuzt werden könnte.

  • Ein Blutgruppen-Ausweis kann auch auf Wunsch des Patienten ausgestellt werden. Die Kosten der Blutgruppenbestimmung ohne Vorliegen irregulärer Antikörper oder anderer medizinischer Indikationen für die Ausstellung eines Notfallpasses werden von den Kassen nicht übernommen und müssen vom Patienten selbst bezahlt werden.

    Rückfragen im Institutssekretariat:   0941 944-6201

    Voraussetzung für die Ausstellung eines Blutgruppenpasses ist die zweimalige Bestimmung der Patientenblutgruppe und des Antikörpersuchtests aus 2 bei verschiedenen Blutabnahmen beim Patienten gewonnenen Blutproben (6 ml-Serummonovetten), da für die Ausstellung eines Blutgruppenausweises mindestens 2 unabhängige Blutgruppenbestimmungen notwendig sind.

    Inwieweit bereits bei uns erhobene Befunde dabei mitverwendet werden können ist im Einzelfall abzuklären.