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Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalten

Kieferorthopädie

Behandlung von Spaltbildungen

Die kieferorthopädische Behandlung von Patienten mit einer angeborenen Spaltbildung im Gesichts- und Kieferbereich stellt einen Therapieschwerpunkt der Poliklinik für Kieferorthopädie dar. Häufig ist die kieferorthopädische Behandlung von Patienten mit einer angeborenen Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalte langwierig und aufwändig und bedarf ein dem Entwicklungs- und Reifungszustand des Patienten angepasstes, interdiziplinäres therapeutisches Vorgehen.

An der Universität Regensburg erfolgt die Betreuung und Behandlung der Patienten bereits in den ersten Lebenstagen in enger Abstimmung mit der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde. Konsiliarisch werden von der Poliklinik für Kieferorthopädie die betroffenen  Neugeborenen in den umliegenden Kinderkliniken  mitbetreut.

Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalten gehören mit einer Inzidenz von ca. 1:500 zu den häufig angeborenen Fehlbildungen beim Menschen. Je nach Ausprägung der Spalte im Mund-, Kiefer-, Gesichtsbereich kann es zu Fehlfunktionen der Zunge und der Atmung kommen, bzw. die Nahrungsaufnahme deutlich erschwert sein. Deshalb ist es oft schon in den ersten Tagen nach der Geburt nötig, dem Kind die Nahrungsaufnahme mit Hilfe einer speziell angepassten Trink- und Funktionsplatte zu erleichtern. Die Trinkplatte dichtet die durch die Gaumenspalte entstandene Verbindung zwischen Mund- und Nasenhöhle effektiv ab, so dass die aufgenommene Milch nicht wieder durch die Nase entweichen kann. Des Weiteren ist das Kind durch die Trinkplatte in der Lage, die richtige Zungenposition bzw. Zungen- und Atemfunktion zu erlernen, was gerade in den ersten Lebenstagen und Wochen wichtig ist.

Kinder wachsen und entwickeln sich in den ersten Monaten sehr schnell. Deshalb ist es in ca. 3- bis 4-wöchigen Abständen nötig, die Trink- und Funktionsplatte regelmäßig anzupassen oder ggf. neu anzufertigen. Hierdurch kann das Kieferwachstum günstig beeinflusst werden und oftmals bessere Voraussetzungen für den operativen Verschluss der Spalte geschaffen werden.
Neben der Primärversorgung der Spaltkinder mittels Trinkplatte sind häufig im Milchgebiss kieferorthopädische Frühbehandlungen mit herausnehmbaren Geräten nötig, an die sich in der Regel zu einem späteren Zeitpunkt eine festsitzende kieferorthopädische Therapie anschließt.

Die abgestimmte und enge Zusammenarbeit der verschiedenen Fachdisziplinen am Klinikum der Universität Regensburg ermöglicht mit den heutigen therapeutischen Mitteln sehr gute Behandlungsergebnisse in Funktion und Ästhetik.