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Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I
Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie, Rheumatologie, Immunologie und Infektiologie

Endokrinologie

Diabetes mellitus

Der Diabetes mellitus, auch Zuckerkrankheit genannt, bezeichnet eine Störung des Stoffwechsels, die zu erhöhten Blutzuckerwerten führt.

Langfristig entstehen hierdurch Veränderungen an den Gefäßen, welche zu typischen Folgeerkrankungen des Diabetes führen können. Dazu zählen beispielsweise Veränderungen am Auge mit einer möglichen Erblindung als Spätfolge, Amputationen einzelner Gliedmaßen, Herzinfarkt, Schlaganfall oder Veränderungen der Nieren, die zur Dialysepflichtigkeit aufgrund von Nierenversagen führen können.

Es gibt verschiedene Typen des Diabetes, die sich in ihrem Verlauf und teilweise in ihrer Behandlung unterscheiden.

  • Der Diabetes mellitus Typ 1 stellt eine Autoimmunerkrankung dar. 
    Eine Immunreaktion gegen die insulinbildenden Zellen der Bauchspeicheldrüse führt dabei zu einem kompletten Ausfall der Insulinproduktion und damit zum Insulinmangel.

    Der Diabetes mellitus Typ 1 tritt häufiger im Kindes- und Jugendalter auf, kann aber auch im gesamten Erwachsenenalter noch vorkommen. 

    Die Erkrankung entwickelt sich in der Regel sehr schnell. Häufig erfolgt daher mit der Diagnose eine notfallmäßige stationäre Aufnahme aufgrund einer schweren Entgleisung des Blutzuckerstoffwechsels.

    Am Universitätsklinikum Regensburg versorgen wir Patienten mit einem Diabetes mellitus Typ 1 sowohl mit einer klassischen Insulintherapie, als auch mit Insulinpumpen und Glukosesensoren nach dem neuesten Standard.

  • Der Diabetes mellitus Typ 2 entwickelt sich eher langsam.

    Ursache ist meist eine sogenannte Insulinresistenz. Dies bedeutet, dass zwar ausreichend Insulin vorhanden ist, dieses aber nicht adäquat an den Zielzellen wirken kann.

    Durch vermehrte Insulinproduktion kann dies anfangs noch kompensiert werden. Im weiteren Krankheitsverlauf reicht dies jedoch nicht aus und der Blutzucker steigt an.

    Da er früher bevorzugt im höheren Lebensalter auftrat, wurde der Typ 2 Diabetes auch als Altersdiabetes bezeichnet. Inzwischen findet man ihn aber auch bei immer mehr jüngeren Menschen, sogar bei Kindern. Grund hierfür ist, dass Übergewicht als Risikofaktor für die Entwicklung bereits im Kindesalter immer mehr zunimmt.

    Der Typ 2 Diabetes kann anfangs durch eine Änderung des Lebensstils mit Ernährungsumstellung und Bewegung behandelt werden. Zusätzlich kommen Medikamente zum Einsatz, welche die Wirkung des vorhandenen Insulins verbessern. Anfangs sind dies meist Tabletten, im weiteren Verlauf können aber auch Präparate eingesetzt werden, welche wie Insulin injiziert werden. Schreitet die Erkrankung voran, kann irgendwann die eigene Insulinproduktion soweit zurückgehen, dass auch bei dem Diabetes Typ 2 eine Insulintherapie erforderlich wird.

  • Unter dem Begriff des Diabetes mellitus Typ 3 werden verschiedene Erkrankungen zusammengefasst, die zu einem Diabetes führen können.

    Bei einzelnen Erkrankungen wie der Akromegalie oder dem Morbus Cushing kann der Diabetes nach Behandlung der Grunderkrankung auch wieder verschwinden.

    Ein sogenannter pankreopriver Diabetes wie er bei einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung, nach Operationen der Bauchspeicheldrüse oder bei der Mukoviszidose auftritt, geht wie der Diabetes mellitus Typ 1 mit einem absoluten Insulinmangel einher und bedarf daher in der Regel auch direkt einer Insulintherapie. Dieser Zustand ist leider nicht reversibel.

  • Unter dem Begriff Gestationsdiabetes fallen alle Formen des Diabetes, welche erstmals in der Schwangerschaft diagnostiziert werden.

    In den meisten Fällen verschwindet der Diabetes mit Ende der Schwangerschaft. Betroffene Frauen haben jedoch ein erhöhtes Risiko, im Verlauf ihres Lebens einen Diabetes mellitus Typ 2 zu entwickeln. Daher sollten diesbezüglich regelmäßige Kontrollen im Abstand von ein bis zwei Jahren erfolgen.

    Weiterhin besteht ein erhöhtes Risiko für die erneute Entwicklung eines Gestationsdiabetes im Rahmen einer erneuten Schwangerschaft. Daher sollte bei einer erneuten Schwangerschaft entsprechend frühzeitig getestet werden.