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Klinik und Poliklinik für Herz-, Thorax- und herznahe Gefäßchirurgie

Herz-, Thorax- und herznahe Gefäßchirurgie

Elektrophysiologie

  • AICD werden seit 1984 in Deutschland implantiert. Die AICD-Therapie wird bei Patienten mit lebensbedrohlichen ventrikulären Herzrhythmusstörungen durchgeführt. Die primäre Aufgabe der AICD-Systeme ist die Lebensverlängerung der Patienten durch eine Verhinderung des plötzlichen Herztodes. Die sekundäre Aufgabe besteht in der automatischen Terminierung von Tachykardien.

    Systemkomponenten 

    • Impulsgenerator
    • Elektroden
    • Batterie

    Der Impulsgenerator ist ein kleines Gerät mit einem Volumen von ca. 39 cm3, etwa so groß, wie eine Streichholzschachtel. Er arbeitet, wie ein Computer und prüft den Herzrhythmus. Abweichungen vom Herzrhythmus in Form einer Bradykardie oder Tachykardie speichert der Impulsgenerator in einem Elektrokardiogramm. Diese Daten können mit einem Programmiergerät abgerufen werden und bilden die Diagnose- und Programmiergrundlage. Der AICD zeichnet auftretende Arrhythmien nicht nur auf, sondern versucht diese durch gezielte Schrittmacherimpulse zu beenden. Erst wenn durch mehrfache Stimulationen die Tachykardie nicht beendet werden konnte, gibt der AICD einen Stromstoß ab. Bei einer Bradykardie arbeitet der AICD wie ein normaler Herzschrittmacher.


    Platzierung von AICD und Elektroden
    Der AICD wird mit lokaler Betäubung subkutan unterhalb des Schlüsselbeins implantiert. Die Elektroden werden unter Röntgenkontrolle durch eine zum Herzen führende Vene behutsam in das Herz vorgeschoben und der Elektrodenkopf an der Herzwand fixiert.


    Indikationen zur AICD
    Therapy Guidelines for Implantation of Automatic Cardioverters / Defibrillators
    Literaturnachweis: Zeitschrift für Kardiologie, Band 89. Z Kardiol 89:136-143 (2000)

    Leitlinien zur Implantation von Defibrillatoren
    Literaturnachweis: Zeitschrift für Kardiologie, Band 89. Z Kardiol 89:126-135 (2000)


    Indikationen zur ICD Therapie 

    Klasse 1 (etabliert) 

    nach dem Herz-Kreislauf Stillstand

    • dokumentiertes Kammerflimmern (VF) oder ventrikuläre Tachykardien (VT).
    • nicht dokumentierte VT/VF nach erfolgreicher Kardioversion der nach Induktion von VT/VF.

    Ventrikuläre Tachykardien,die

    • hämodynamisch wirksam sind.
    • hämodynamisch toleriert werden, bei einer EF < 35-40%.
    • nicht anhaltend sind, bei einer EF > 35-40%, im chronischen Verlauf nach einem Myokardinfarkt, wenn induzierbar und nicht supprimierbar.

    Synkopen ohne dokumentierte VT nach vorherigem Ausschluss anderer Ursachen, wenn VT/VF induzierbar sind, bei einer linksventrikulären EF < 40% 

     

    Klasse 2 (möglich) 

    Tachykardien, die

    • nicht hämodymnamisch wirksame VTs bei einer EF > 35-40%
    • nicht anhaltende VTs nach Myokardinfarkt, einer EF < 35-40 wenn VT induzierbar aber supprimierbar  
       

    Die Nachsorge

    Die AICD Nachsorge gleicht der einer Herzschrittmachernachsorge und umfasst die Überprüfung der Batteriespannung, der Ladezeit der Kondensatoren und der Impedanzmessung der implantierten Elektroden.

    Publikationen (Übersicht derzeit im Aufbau)

  • Ein krankhafter Herzrhythmus kann unregelmäßig, zu schnell (tachykard) oder zu langsam (bradykard) sein. Ein Herzschrittmacher erkennt eine Herzrhythmusstörung und wird darauf programmiert, entweder einen Impuls abzugeben oder darauf zu warten, dass das Herz von selbst schlägt.

    Komponenten des Herzschrittmachers: 

    • Elektronischer Impulsgeber
    • Elektroden
    • Batterie


    Funktionsweise verschiedener Herzschrittmachersysteme

    Einkammer-System
    Ein Einkammer-Schrittmacher besitzt eine Elektrode, die entweder im rechten Vorhof (Sinusknotensyndrom) oder häufiger im rechten Ventrikel (Störung der Reizleitung des Herzen) fixiert wird. 

    Zweikammer-System
    Ein Zweikammer-Schrittmacher besitzt zwei Elektroden. Diese werden im rechten Vorhof und im rechten Ventrikel positioniert. Das Zweikammersystem kann herzeigene Aktionen beider Kammern gleichzeitig wahrnehmen und im Bedarfsfall Stimulationsimpulse abgeben. Hierdurch können sich die Herzkammern aufeinanderabgestimmt kontrahieren. 

    Dreikammer-System 
    Man nennt diese Systeme auch biventrikuläre Herzschrittmacher. Die Therapieform, die diese Systeme abgeben, wird als Cardiale Resynchronisationstherapie (CRT) bezeichnet. Beim CRT-System wird zusätzlich zur Elektrode im rechten Vorhof und im rechten Ventrikel eine dritte Elektrode in einer Koronarvene platziert. Dabei handelt es sich um eine Vene, die an der linken Außenseite des Herzens entlangläuft. Mit diesem System kann die Pumpleistung des Herzens verbessert werden. 

    Einige Patienten profitieren von Schrittmachersystemen (z.B.: VVIR), die automatisch die Stimulationsfrequenz anheben können. Diese Herzschrittmacher besitzen einen Sensor für die körperliche Aktivität und können so die Häufigkeit der abgegebenen elektrischen Impulse an die jeweilige Körperaktivität anpassen. So wird zum Beispiel bei körperlicher Belastung die Stimulationsfrequenz erhöht, damit der Sauerstoffbedarf des Körpers sichergestellt wird. In Ruhe wird die Frequenz entsprechend herabgesetzt.