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Anästhesiologie

Notfallmedizin

Die Durchführung von Wiederbelebungsmaßnahmen und die Aufrechterhaltung der lebenswichtigen Funktionen von Patienten und Unfallopfern ist eine Kernkompetenz der Anästhesiologie.

Die Station Regensburg der DRF Luftrettung wird von der Klinik für Anästhesiologie notärztlich organisiert und geleitet. Darüber hinaus sind wir wesentlich beteiligt am Betrieb des Notarztstandorts Regensburg-Süd. Zudem wird von der Klinik für Anästhesiologie für jeweils zwei Wochen pro Monat der Verlegungsarzt am Standort Regensburg gestellt.

Zum Tätigkeitsgebiet der Klinik für Anästhesiologie gehört darüber hinaus die Versorgung von Patienten im Schockraum der Notaufnahme. Zusätzlich bilden Ärzte und Pflegekräfte der Klinik für Anästhesiologie ein hausinternes Notfallteam, das bei lebensbedrohlichen Notfällen im Uniklinikum innerhalb weniger Sekunden alarmiert werden kann.

Des weiteren werden regelmäßig Übungen und Kurse für Studenten, Pflegekräfte und Ärzte und für niedergelassene Zahnärzte durchgeführt, in denen das richtige Verhalten in Notfallsituationen trainiert werden kann. 

Größtes Rettungszentrum der Region

  • Ein Großteil aller Notfälle, die sich im Universitätsklinikum Regensburg oder auf dem Klinikgelände ereignen, wird durch das Notfallteam der Klinik für Anästhesiologie versorgt. Das Team besteht aus einem Anästhesisten der anästhesiologischen Intensivstation und einer Fachpflegekraft für Anästhesie und Intensivmedizin und ist rund um die Uhr einsatzbereit. Es führt die notfallmäßige Versorgung vor Ort durch und koordiniert die weiterführende Diagnostik und Therapie. Pro Jahr werden ca. 120 Patienten durch das Notfallteam versorgt.

  • Als Klinik der Maximalversorgung hält das Universitätsklinikum Regensburg in der interdisziplinären Notaufnahme zwei Schockräume zur Aufnahme vital bedrohter Notfall- und Intensivpatienten vor. Die Schockraumalarmierung durch die Rettungsleitstelle erfolgt über den 1. Dienst der Klinik für Anästhesiologie. Pro Jahr werden etwa 1.000 Patienten aller Fachrichtungen im Schockraum betreut. Etwa 240 dieser Patienten sind schwerverletzte Patienten, die im Anschluß an die Diagnostik auf der Intensivstation weiter betreut werden müssen, ca. 160-170 Patienten pro Jahr weisen einen ISS-Wert von > 16 auf und sind damit definitionsgemäß polytraumatisiert, d.h. lebensgefährlich verletzt.

    Im Schockraum finden die Übergabe des Patienten vom Rettungsdienst an das Klinik-Team, die Stabilisierung gestörter Vitalfunktionen, die klinische und radiologische Diagnostik sowie alle nicht aufschiebbaren operativen Interventionen statt. Hierfür stehen rund um die Uhr Pflegekräfte der Notaufnahme und der Anästhesiologie sowie ein interdisziplinäres Team aus Fachärzten für Anästhesiologie, Unfallchirurgie, Allgemeinchirurgie, Innere Medizin und Radiologie bereit. Spezialisten der Neurochirurgie, der Herz-Thorax-Chirurgie, der Hals-Nasen-Ohren-Chirurgie, der Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgie, der Augenheilkunde, der Urologie, der Gynäkologie und der Pädiatrie werden bei Bedarf hinzugezogen. Ausstattung, Diagnostik und Therapie entsprechen den aktuellen S3-Leitlinien zur Versorgung polytraumatisierter Patienten. Bei instabilen Patienten kann nach entsprechender Indikationsstellung im Schockraum die Implantation einer Herz-Lungen-Maschine (ECMO) erfolgen. Das anästhesiologische Team besteht aus einer Fachpflegekraft, einem Facharzt für Anästhesiologie und einem Assistenzarzt in Weiterbildung. In deren Verantwortungsbereich liegt die Wiederherstellung und Stabilisierung der Vitalfunktionen, auch bildgebenden Diagnostik und die Koordination der sich aus der Diagnostik ergebenden intensivmedizinischen und operativen Therapie. Der Anästhesiologe steht dabei in engem Kontakt mit den Kollegen der Intensivstationen, der Blutbank, des Zentral-OPs, des ECMO-Teams und des Herzkatheterlabors. Neben dem üblichen Instrumentarium werden im Schockraum eine mechanische Reanimationshilfe, ein Intensivrespirator und ein Transportrespirator vorgehalten.

  • Seit 1993 befindet sich der Notarztstandort Regensburg Süd auf dem Gelände des Universitätsklinikums. Bis zum Jahr 2014 wurde zunächst der NAW Akkon Regensburg 70/80 betrieben. Das rettungsdienstliche Fachpersonal wird von den Hilfsorganisationen Johanniter Unfallhilfe und Malteser gestellt, die Notärzte rekrutieren sich aus verschiedenen Kliniken des Universitätsklinikums. Seit Mai 2014 kommt ein NEF (Akkon Regensburg 76/1) zum Einsatz. Pro Jahr werden etwa 3000 Notarzteinsätzen absolviert. Aktuelle Informationen rund um den Notarztstandort Regensburg Süd finden Sie auf der Homepage der Arbeitsgemeinschaft Notärzte der Universität Regensburg

    ANU Arbeitsgemeinschaft der Notärzte der Universität Regensburg

  • Auf dem Gelände des Universitätsklinikums befindet sich seit 1994 das Luftrettungszentrum (LRZ) Regensburg, eine Station der DRF Stiftung Luftrettung gemeinnützige AG, Filderstadt. Am LRZ Regensburg ist der Rettungs- und Intensivtransporthubschrauber "Christoph Regensburg" stationiert und rund um die Uhr einsatzbereit. Gegründet wurde der Standort durch die Firma HDM-Luftrettung gGmbH, Nürnberg, die dann im Laufe der Jahre Teil der DRF Luftrettung wurde. Die DRF stellt auch die Piloten dieser Station.

    In den ersten Jahren kam eine Maschine vom Typ Bell 412 zum Einsatz. Die Maschine bot ausreichend Platz für die anfänglich überwiegend durchgeführten Intensivtransporte. Die Bell 412 wurde später durch die BK 117 der Firma Eurocopter ersetzt. Im Jahr 2010 wurde eine Maschine vom Typ EC 145 in Betrieb genommen. Neben einer deutlichen Modernisierung im "fliegerischen" Bereich bietet die Maschine zum einen deutlich mehr Raum für Patienten, Material und die medizinische Crew, zum anderen ist die Maschine wendig genug für Primäreinsätze. Seit Mai 2015 ist die neueste und modernste Generation vom Typ H 145 (ursprüngliche Bezeichnung EC 145 T2) in Betrieb. Die Kennung lautet D-HDSD.

    Heute wird Christoph Regensburg als einer von wenigen Hubschraubern in Deutschland regulär sowohl in der Notfallrettung (sog. Primäreinsätze) als auch im Interhospitaltransfer (sog. Sekundäreinsätze) eingesetzt und ist somit ein "Dual-Use-Hubschrauber". Die Einsatzdisposition erfolgt für Primäreinsätze durch die Integrierte Leitstelle der Berufsfeuerwehr Regensburg und für Sekundäreinsätze durch die Koordinierungsstelle für Intensivtransporthubschrauber (KITH) bei der Integrierten Leitstelle der Berufsfeuerwehr München. Primäreinsätze werden außer für die Leitstelle Regensburg vor allem für die Leitstellen Landshut, Amberg, Nordoberpfalz und Straubing geflogen, Sekundäreinsätze betreffen vorwiegend den Südostbayerischen Raum, führen aber auch regelmäßig in andere Bundesländer.

    Die medizinische Besatzung des Hubschraubers besteht aus einem Notarzt und einem Notfallsanitäter. Die Notfallsanitäter sind zusätzlich als HEMS Crew Member (Helicopter Emergency Medical Services, auch HEMS/TC) ausgebildet. Sie unterstützen den Piloten tagsüber und bei klaren Wetterverhältnissen bei der Arbeit im Cockpit.

    Die ärztliche Besetzung und organisatorische Verantwortung obliegt der Klinik für Anästhesiologie des Universitätsklinikums Regensburg. Die Notärzte von Christoph Regensburg sind ausnahmslos Fachärzte für Anästhesiologie, die regulär in den Operationssälen und auf den Intensivstationen des Universitätsklinikums tätig sind. Aufgrund der täglichen anästhesiologischen Versorgung pädiatrischer Patienten im Klinikum verfügt das Team von Christoph Regensburg über eine besondere Erfahrung im Bereich der pädiatrischen Notfallmedizin und wird von den Leitstellen in Regensburg und benachbarten Rettungsdienstbereichen häufig bei Notfällen mit Kindern und Säuglingen alarmiert.

    Ein weiterer Schwerpunkt des Teams von Christoph Regensburg ist der Transport von kritisch kranken Patienten, die zur kardialen und/oder pulmonalen Stabilisierung eine Herz-Lungen-Maschine (ECMO) benötigen. Die Mitarbeiter der Kliniken für Anästhesiologie, Innere Medizin und Herz-Thorax-Chirurgie sowie der Kardiotechnik des Universitätsklinikums Regensburg verfügen über eine fundierte Expertise hinsichtlich Verfahren zur extrakoroporalen Membranoxygenierung (ECMO). In der Vergangenheit haben Kollegen der Kardioanästhesie und der Kardiotechnik den Gedanken Martin Kirschners aufgegriffen und die logistischen, medizinischen und personellen Voraussetzungen geschaffen, damit nicht nur der Patient zur ECMO, sondern auch die ECMO zum Patienten transportiert und vor Ort implantiert werden kann. Nach einem vorangehendem Telefonat zwischen dem abgebenden und dem aufnehmenden Arzt am Universitätsklinikum Regensburg zur Indikationsstellung wird das Team des Christoph Regensburg um einen Kollegen der Kardiotechnik und entsprechendes Equipment erweitert und fliegt zum Patienten. Bei widrigen Witterungsverhältnissen erfolgt der Transport auch bodengebunden. In der abgebenden Intensivstation implantiert das jeweils diensthabende Team von Christoph Regensburg die ECMO und ermöglicht so einen Interhospitaltransfer kardiopulmonal schwerstkranker Patienten unter stabilisierten Bedingungen.

  • Neben den Rettungsmitteln der primären Vorhaltung stehen in Bayern Intensivtransporthubschrauber (ITH), Intensivtransportwagen (ITW) und Verlegungseinsatzfahrzeuge (VEF) zum Transport intensivüberwachungs- oder intensivtherapiepflichtiger Patienten zur Verfügung. Der Notarzt des VEF wird im zweiwöchigen Turnus jeweils von der Anästhesie-Abteilung des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Regensburg und von der Klinik für Anästhesiologie des Universitätsklinikums Regensburg gestellt.

    Nach Disposition durch die Integrierte Leitstelle der Berufsfeuerwehr Regensburg führt der Verlegungsarzt mit dem abgebenden Arzt ein vorbereitendes Telefonat und fährt anschließend mit dem VEF zum Patienten. Im Rendezvous mit einem RTW aus dem Bereich des abgebenden Krankenhauses wird der Patient übernommen und arztbegleitet in die übernehmende Klinik transportiert. Somit ist ein arztbegleiteter Transport von intensivpflichtigen Patienten auch bei Nichtverfügbarkeit des ITW oder von Personal in der abgebenden Klinik möglich.

  • Die Klinik für Anästhesiologie stellt den medizinischen Einsatzleiter bei externen und internen Gefahrenlagen und wirkt an der Vorbereitung auf solche Krankenhausalarmfälle mit. Es besteht eine enge Kooperation mit der interdisziplinären Notaufnahme und dem Referat Sicherheitswesen.

    Für interessierte Studierende bietet die Abteilung jährlich ein Seminar Katastrophenmedizin als Wahlpflichtfach im Rahmen des Studiums der Humanmedizin an. Bei dieser Veranstaltung werden nicht nur die medizinischen und organisatorischen Grundlagen für den Massenanfall von Verletzten oder Erkrankten vermittelt, es besteht auch reichlich Möglichkeit zum praktischen Üben.